Die Spannung steigt - so ganz langsam

So langsam geht’s los. Also wirklich langsam. Aber immerhin.
In knapp 1 ½ Monaten werde ich in Frankfurt in den Flieger steigen, in Amsterdam kurz aus und wieder einsteigen und dann erst wieder in Quito landen und mein Abenteuer in Ecuador beginnen.

 

 

Doch bis das soweit ist, muss erst mal die Sache mit dem Visum klappen – das gestaltet sich bis jetzt nicht ganz so einfach wie gedacht. Diverse Dokumente müssen zusammen getragen werden, vollständig und natürlich alle beglaubigt sein. Was mir davon bis jetzt am meisten Bauchschmerzen bereitet, ist mein polizeilichen Führungszeugnis, nicht etwa weil dort irgendwelche Einträge vorhanden wären, nein. Aber dieses zu beantragen und mit einer Apostille beglaubigen zu lassen, ist irgendwie nicht mal so eben auf der Gemeinde zu erledigen, denn diverse Bundesämter wollen gern noch einmal drüber schauen und es dann abstempeln und hoffentlich bald unterschrieben zurück schicken. Übersetzt und dann noch einmal beglaubigt muss es natürlich auch noch werden, bis ich es zusammen mit meiner Versicherungsbestätigung, meinem Reisepass, der Einladung meiner Fundación in Ibarra und einigen weiteren Dokumenten im Portal der ecuadorianischen Botschaft hochladen und mein Visum beantragen kann. Mir tut die arme Frau, die bei der Botschaft in Berlin immer ans Telefon geht, inzwischen wirklich schon leid, bei den vielen Telefonaten mit mir und den merkwürdigen und immer wieder doppelten Fragen, nur um sicher zu gehen, auch ja alles richtig zu machen. Bloß die Bürokratie nicht unnötig belasten oder aufhalten!

 

Während ich also auf die Ämter und erfreuliche Antwortbriefe und Mails warte, gehe ich seit 3 Wochen einmal die Woche zum Arzt und lasse mich impfen, um die Wartezeit etwas zu verkürzen und meinen Körper etwas zu fordern. Seit gestern bin ich nun endlich vollständig geimpft und habe die 7 Spritzen komplett. Gelbfieber soll einen ja am meisten umhauen – davon habe ich bis jetzt zum Glück noch nicht ganz so viel gemerkt, aber die Antikörper und das Immunsystem haben ja auch noch ein paar Tage Zeit, um schön heftig zu reagieren. (Bitte nicht!)

 

In den nächsten Tagen und Wochen habe ich nämlich noch einiges vor: seien es diverse Besuche bei Freunden vom Internat oder hier daheim, ein kurzer Urlaub in den Bergen mit drei guten Freundinnen oder das 10 tägige Vorbereitungsseminar in Potsdam. Und einkaufen muss ich natürlich auch noch; einen ordentlichen Backpacker-Rucksack, eine gute Kamera für tolle eingefangene Erinnerungen und Orte, Reiseführer und Landeslektüre oder einfach nur ein paar gute arbeitstaugliche Klamotten und Schuhe. Auch die Spenden kommen nicht einfach so von alleine, das heißt weiterhin Briefe schreiben und Flyer verteilen. Aber ich freue mich auf all das!

 

Genauso wie auf das noch ausstehende Vorbereitungsseminar in Potsdam. Wir, die Ecuador Connection und ihre diesjährigen Freiwilligen, werden 10 Tage in einem Haus an einem See verweilen und uns, das Projekt und das Land noch einmal besser kennen lernen. Wie das so wird und ob ich die Nähe zu Berlin nutzen kann, um mein fertiges Visum abzuholen, werde ich aber in einem nächsten Beitrag berichten!

Bis dahin werde ich weiterhin Briefe und Mails herumschicken, Flyer verteilen, ein bisschen Vorbereitung betreiben, arbeiten und noch so viel Zeit wie möglich mit Freunden und Familie hier zuhause verbringen!

 

 

Denn so langsam wird die Zeit knapper, vergeht eher schneller und vielleicht doch nicht mehr ganz so langsam … !