2 ½ Avocados für 60 Centavos

Oke ich gebe zu, das ist nicht mein bester Deal bis jetzt – ich hatte schon mal 5 Avocados für einen Dollar – aber zuerst hieß es eine würde 40ct kosten und als ich dann ohne irgendwie zu verhandeln, sondern einfach aufgrund von Freundlichkeit der tienda-Besitzerin mit 2 Avocados für je 30ct und noch einer weiteren als Geschenk dazu nach Hause ging, wurde mein Tag noch besser als er bis dahin sowieso schon gewesen war. Denn nach einem entspannten Arbeitstag an dem ich den ganzen Vormittag mit Kochen verbracht hatte und Samuel dann nachmittags bis zu meinem Feierabend um 16.30 Uhr bei seinen Geschichtshausaufgaben geholfen habe, bin ich endlich mal wieder nach knapp 3 Wochen zum CrossFit gegangen. Denn leider hatte mich mindestens ein Kind aus meinem Haus mit einer zwar nicht sehr schlimmen, aber dafür ziemlich hartnäckigen, Erkältung inklusive Husten angesteckt und so beschränkte sich mein täglicher Sport ab und zu auf Fahrrad fahren oder darauf einem Kind im Park hinterher zu rennen. Jetzt bin ich aber endlich wieder (mehr oder weniger komplett) genesen und dass Training kann weiter gehen – ich will ja nicht bei den nächsten Telefonaten mit meinen Eltern immer wieder kleine Anspielungen hören, dass ich es mir dort was das Essen angeht ja auch ganz schön gut gehen lassen … 😉 Denn natürlich ist jegliche Masse, die ich hier (ganz nach Klischee und Voraussage früherer Freiwilliger übrigens) zugelegt habe, reine Muskelmasse ..!

 

Jetzt abrupter Themenwechsel: Mein Wochenende! Denn nicht nur mein Montag war ein gelungener Tag, sondern auch das ganze vorangegangene Wochenende. Am Samstag sind wir knapp 3 Stunden von Ibarra aus ins Intag-Tal gefahren und wir sind dafür tatsächlich pünktlich bei uns zu Hause losgekommen – um halb 9! Ja ich weiß, das klingt jetzt nicht super früh, aber wenn man eigentlich am Wochenenden endlich mal richtig ausschlafen will, ist es das! Und unser Timing erwies sich sowieso als recht perfekt, da wir genau 10 Minuten bevor der nächste Bus von Quiroga aus nach Intag fahren sollte dort ankamen – denn dieser Bus fährt nur alle 3 Stunden.

 

Schon die Fahrt ins Tal wird als ein eigentliches Highlight des Trips dorthin beschrieben. Denn es geht über mehr oder weniger schmale Serpentinenstraßen hinunter ins grüne Tal und hier lohnt es sich wirklich die Busfahrt mal nicht zum Schlafen zu nutzen, sondern aus dem Fenster zu schauen (wir saßen deshalb alle getrennt voneinander, sodass wir alle einen Fensterplatz hatten!). Der Busfahrer hupte vor jeder Kurve laut (so dass an Schlafen sowieso nicht zu denken gewesen wäre), damit eventuell entgegenkommende Fahrzeuge rechtzeitig Bescheid wissen – denn 2 in einer dieser engen Kurven wäre nicht gut gegangen!

 

In Apuela, einer kleinen Gemeinde im Intag-Tal, die unser Ziel für diesen Tag sein sollte, frühstückten wir erst einmal im berühmten „Café Intag“, in dem es den noch berühmteren und angeblich besten Kaffee Ecuadors aus eigenem Anbau im Tal geben sollte – und er war tatsächlich gar nicht schlecht!

 

Danach führte uns ein 1 ½ stündiger Weg entlang der Straße des Tals zu den heißen Quellen von Nangulví. Der Weg entlang der Straße war wirklich schön und durch ab und zu vorbeifahrende Roller oder kleine LKWs wurde dieser Flair, der uns als richtige Backpacker fühlen ließ, auch nur noch gesteigert. In den Quellen (45 bis 70 Grad!) ließen wir es uns dann noch gut gehen und ich denke für/gegen meine Erkältung war das auch noch einmal gut, bis wir von dort aus wieder zurück nach Cotacachi und nach Ibarra fuhren.

 

Um diesen entspannten und doch von vielen tollen Eindrücken geprägten Tag noch gebührend als WG abzuschließen, holten wir uns auf dem Heimweg noch Essen, das wird dann mit 2 Filmen bei uns auf unserem Matratzen-Sofa hier in der Wohnung schmecken ließen.

 

Sonntag ging ich mit Lukas vormittags dann zum BiciCross-Rennen von zwei Jungs aus meinem Haus und zum Markt; Essen kaufen für das Abendessen. Ansonsten nutze ich die Zeit mit Freunden zu skypen und mich am frühen Abend mit meiner alten Sprachschule hier in Ibarra zu treffen (ich hatte nur die ersten 3 Monate noch Sprachstunden), denn ab dieser Woche werde ich dort Deutschstunden geben können und auch bei Englisch helfen. Abends kochten wir Mädels dann noch zusammen und ließen den Abend ausklingen, bevor die neue Arbeitswoche dann heute wieder anfangen sollte.