Cuicocha - eine Kraterumrundung oder eine kleine Weltreise

Heute waren wir wandern. Wir waren in Südtirol, im Regenwald, in Österreich, in Dänemark, im Nebelwald, auf sandigen Dünen und grünen Höhenwegen. Aber eigentlich haben wir nur die Kraterlagune Cuicocha ( = „Meerschweinchensee“, da die beiden Inseln in der Mitte an die Rücken von Meerschweinchen erinnern sollen) ganz bei uns in der Nähe umrundet.

 

Die Lagune liegt im Naturreservat Cotacachi-Cayapas und ist mit Bus und camioneta nur 40 Minuten von Ibarra entfernt. Während der 5 ½ Stunden dauernden Kraterumrundung kamen wir durch die unterschiedlichsten Vegetationszonen. Immer andere Pflanzen und auch Tiere begleiteten uns auf dieser durchaus auch anstrengenden Wanderung. Immer wieder blieben wir stehen, wenn wir etwas im Gebüsch oder Unterholz neben uns rascheln hörten, in der Hoffnung einen weiteren Gecko beobachten zu können, bevor er mit flinken Bewegungen wieder in seiner Welt verschwindet. Oder wir sahen den unzähligen Insekten und Vögeln zu, die umherschwirrten und Richtung Lagune flogen, auf der Suche nach Nahrung. Einer dieser Vögel, den wir heute beobachten konnten, war ein kleiner und in allen erdenklichen Grüntönen schillernder Kolibri. Mein erster. Wundervoll! 

 

Wir wanderten oben auf dem Kraterkamm, die strahlend blaue Lagune mit ihren je nach Sonneneinstrahlung unterschiedlichen Blautönen immer an unserer Seite oder mal etwas mehr im dschungelartigen Hinterland, stiegen Treppenstufen hinauf und hinab und am Ende konnte ich es mir nicht verkneifen einen Teil des Weges, der durch „Südtirol“ (oke, bis auf die Lamas/Alpakas, die dort standen) führte, bergab zu rennen, weil man sich einfach so frei fühlte.

 

Jetzt tun unsere Beine weh und wir sind uns noch nicht sicher, ob wir morgen wirklich auf den Cayambe, einen Vulkan in der Nähe, wandern wollen, aber wir sind glücklich und dieser Tag in der einzigartigen ecuadorianischen Natur wurde vorhin noch durch ein klassisches Trampen per camioneta zurück zur nächsten Stadt mit Busbahnhof vervollständigt.

 

Wir werden im nächsten Jahr sicherlich noch einmal hierher kommen und diese Vielfalt von Farben und Eindrücken auf uns einprasseln lassen.

 

Mit viel mehr Worten kann und will ich diesen Tag jetzt auch gar nicht mehr beschreiben – ich habe noch nie so blaues Blau gesehen und in echt war die Lagune noch viel blauer, das könnt Ihr mir glauben. Hier aber trotzdem mal ein paar Eindrücke: